Postulatsbericht zu Palliative Care: Stand der Arbeiten

 
Verfasst von Flurina Näf

Vor gut einem Jahr, am 18. September 2020, hat der Bundesrat den Bericht «Bessere Betreuung und Behandlung von Menschen am Lebensende» verabschiedet. Das BAG hat die Umsetzung erster Massnahmen gemeinsam mit den zuständigen Akteuren aufgenommen. In einem ersten Schritt werden drei Schwerpunkte verfolgt: Finanzierung, Zugang zur allgemeinen Palliative Care und die gesundheitliche Vorausplanung.

Der Bericht zeigt, dass es in verschiedenen Bereichen Herausforderungen bei der Finanzierung gibt. Dies wurde auch von politischer Seite her erkannt. So hat das Parlament am 16. Juni 2021 die Motion 20.4264 SGK-SR «Für eine angemessene Finanzierung der Palliative Care» überwiesen. Das BAG ist daran, zu analysieren, welche Palliative-Care-Leistungen erbracht werden und wie diese finanziert sind. Daraus wird abgeleitet, wo noch Klärungsbedarf besteht. Diese Arbeiten werden voraussichtlich Ende 2021 abgeschlossen sein. Anschliessend ist geplant, den relevanten Akteuren die wesentlichen Erkenntnisse vorzustellen und gemeinsam festzulegen, wie allfällige Wissenslücken behoben werden können. Nachdem die notwendigen Informationen vorliegen, wird das BAG Varianten zur Umsetzung der Motion ausarbeiten.

Als weitere Massnahme hat der Bundesrat die Plattform Palliative Care beauftragt, gemeinsam mit den Verbänden der Grundversorger und mit palliative ch ein Projekt zu lancieren, um das Erkennen von Menschen in der letzten Lebensphase zu verbessern und die allgemeine Palliative Care zu fördern. Gesundheitsfachpersonen, die regelmässig schwerkranke und sterbende Menschen behandeln, sollen über die notwendigen Kompetenzen in Palliative Care verfügen. Die Federführung für die Umsetzung dieser Massnahme wird die Fachgesellschaft palliative ch übernehmen. Ein weiterer Fokus soll auf Patientengruppen mit spezifischen Bedürfnissen – u.a. bestimmte Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund – gelegt werden. Aktuell ist das BAG mit dem Schweizerischen Roten Kreuz im Gespräch, um mögliche Kursangebote zu migrationsspezifischen Aspekten in der Palliative Care aufzubauen.

Das BAG und die Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW haben im Auftrag des Bundesrates eine ständige Arbeitsgruppe zur Stärkung der Gesundheitlichen Vorausplanung eingesetzt. Erstes Ziel der Arbeitsgruppe ist es, einen nationalen Konsens darüber zu erarbeiten, welche Form von gesundheitlicher Vorausplanung notwendig ist, um die Selbstbestimmung in Krankheitssituationen und am Lebensende zu gewährleisten.

Palliative Care kann nur in gemeinsamer Arbeit der relevanten Akteure in der Schweiz gestärkt werden. Die Plattform Palliative Care bietet deshalb zweimal im Jahr einen Austausch mit Vertretern der nationalen und kantonalen Organisationen und Behörden an.

Links: Welt Palliative Care Tag

Palliative Care umsetzen

Hier finden Sie eine Übersicht über nationale, kantonale und regionale Palliative-Care-Projekte. Diese Beispiele guter Praxis dienen als Anregung und Inspiration für interessierte Personen und Organisationen.

Umsetzungsbeispiele